Hervorragend dokumentiert und durch eine große Anzahl von Fotografien belegt ist das Leben und Arbeiten des weiblichen RAD in Leeheim. Dieses Einheit war nicht die erste Arbeitsdienstabteilung in der Ortschaft, bereits um 1930 zu Zeiten des Freiwilligen Arbeitsdienstes war eine Abteilung des FAD in Leeheim auf dem Kammerhof stationiert die mit Wegebau und Kultivierugs- und Entwässerungsarbeiten im Knoblochsauwald und um den Plattenhof am Rhein beschäftigt war. Das Leeheimer Lager wurde relativ spät, erst im Jahre 1941,in der Erfelder Straße errichtet. Das Lager entsprach exakt denen des männlichen RAD und war mit den vorgefertigten Gebäuden versehen. Zu den Aufgaben der Arbeitsmaiden gehörten unter anderem die Unterstützung kinderreicher Familien, Mithilfe in der Landwirtschaft sowie im Bedarfsfall auch Arbeiten im Gewerbe. Durch das Fehlen der Männer, die größtenteils an der Front waren, wurden die Frauen auch im öffentlichen Dienst wie bei der Post, der Reichsbahn oder der Straßenbahn in Darmstadt eingesetzt. Das Lager selbst war in Aufbau und Struktur mit einem Lager der Männer identisch, es bestand neben den Unterkunftsgebäuden aus einer Sanitär-, Wirtschafts- und einem Verwaltungsgebäude. Abweichend zu den zuvor beschriebenen Lagern, wie etwa in Crumstadt, zeigte das Leeheimer Lager eine Besonderheit: ein eigener Luftschutzbunker wurde angegliedert und extra für den weiblichen RAD errichtet. Die Einheit wurde erst sehr spät, kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner am 22.3.1945, im Februar 1945 nach Osten verlegt. Das Lager wurde wie es war verlassen. Nach dem Krieg wurde es von der Gemeinde als Wohnraum genutzt, die Wirtschaftsbaracke wurde abgebaut und in Groß-Gerau durch eine Firma einem neuen Nutzen zugeführt. Einzig der Luftschutzbunker hat bis in die heutige Zeit überlebt, er dient der Leeheimer Jugend heute als Treffpunkt mit dem teffenden Namen “Bunker”. (Alle Bilder sind aus dem Archiv des Leeheimer Heimatmuseums)
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