Der Sergeant Friedrich Scheidhauer (Irrtümlich fast immer mit “dt” Scheidthauer geschrieben) wurde am 22.7.1891 in Wellesweiler-Ottweiler im Saarland geboren. Nach seiner Schulzeit arbeitete er bis zu seinem 16. Lebensjahr als Botenjunge in der Grube Wellesweiler. In seiner Freizeit war er ein begeisterter Turner der viele Preise erringen konnte und als ein lustiger Gesellschafter bekannt war.
Seinen Wehrdienst begann er im Herbst 1911 bei der 7. Kompanie des 5. Rheinischen Infanterie-Regients Nr. 65 in Köln-Riehl. Als hervorragender Schütze konnte er Jählich die Schützenschnur erwerben. Nach einjähriger Dienstzeit wurde er als einer der ersten zum Gefreiten befördert. Nach seiner Entlassung im Herbst 1913 arbeitete er vorübergehend wieder in der Grube Wellesweiler unter Tage als Bergmann. Die Arbeit als Bergmann sagte Scheidhauer überhaupt nicht zu und so trat er als Unteroffizier in das Infanterie-Regiment „von Horn“ (3. Rheinisches) Nr. 29 in Trier ein. Bei Kriegsausbruch 1914 war er bei den Grenzschutztruppen einer Radfahrerkompanie am sogenannten Luxemburger Loch eingesetzt. Verschiedene Schlachten u. Gefechte machte er mit, so zum Beispiel den Sturm auf Tahure. Bei diesem Gefecht hatte er im Bajonettkampf einen franz. Korporal, der um sein Leben bat, verschont. Wie es sich heraus stellte, war dieser franz. Soldat im Zivilberuf Rechtsanwalt und Vater mehrerer Kinder.Nachdem er noch mehrere Gefechte und Schlachten gutgemacht hatte, meldete er sich freiwillig zu den Kampffliegern und kam Zwecks Ausbildung zur Ersatz Formation nach Darmstadt. Im Jahre 1917 wurde er zum Sergeanten befördert.
Nachdem er eine gründliche Ausbildung hinter sich hatte war er fertig zum Abflug an die Front und hatte das Fugzeugführer Zeugnis in der Tasche. Wie oft von verschiedenen Angehörigen seiner Formation später erzählt wurde, soll er sich die tollsten Flugkunststücke geleistet haben. An einem stürmischen Tag, Windstärke 9 bis 10 an dem sonst Flugverbot war, machte er mit einer ihm fremden Flugmaschine, einen Überlandflug, Beim Landen stürzte er vermutlich infolge Verschiebung der Stabilisierungsgewichte aus Zirka 300 mtr. ab, und war sofort tot.
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